Herbst Impressionen
Es zieht eine ferne, verlockend süße Weise,
durch den vom Herbst geschmückten Wald.
Göttliche Melodien, voll von Schmerz und Sehnen,
du und ich, gar gerne finden wollen wir sie bald.
Und tief versteckt in des feuchten Waldes Dunkel
ein Jüngling, bärtig, bocksfüßig, mit
langem Haar.
Und er die Flöte so lockend spielend: Es ist Pan,
der Gott des Waldes, ich glaub es ist wohl wahr.
Verträumt, lüstern, sitzt er auf dem Eichenstamme:
Wald und Wassernymphen, ewig begehren ihre Haut;
Erdenbürger, leuchten soll euch meines Feuers
Flamme,
ich hasse nicht das Fremde, doch ihr mir wohl nicht traut!
Seltsame Geister, süßes Ahnen, schweben in der Luft,
nur der Mond zieht einsam auf der Himmels dunkler Bahn.
Ein Stück Hoffnung fasst uns an den kalten Händen,
sieh`, das spiegelnd Wasser, dort schaukelt unser Kahn.
Bang hör ich das wiegend Schilfrohr rauschen,
zornig stete Rache, weh dir Pan - tausendfach.
Eine flüchtige Nymphe wurde unseresgleichen
- zu deiner klagend Flöte, du hast sie gemacht!
Die feuchten, hohen Nebel, längst sind sie gefallen
Geschenk Natur, oh Herz, du bist erfüllt von selig
Ruh.
Bunte Farben taumeln, wirbeln unter Sonnenstrahlen-
vielfältig, übermütig, schön
so wie auch immer du!
(Reinhard Blohm - Brettin 2006)
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