Auch zu diesem weihnachtlichen Thema haben uns zahlreiche Besucher der Gedichtemeile wunderschöne Weihnachtsgedichte zur Verfügung gestellt, die wir gerne auf dieser Seite veröffentlicht haben.
Wenn Sie nicht immer die altgewohnten Gedichte verwenden möchten, dann sollten Sie einmal in dieser Rubrik stöbern. Es lohnt sich.
Der verzweifelte Weihnachtsmann
(Copyright by Heiner Hessel)
Der Weihnachtsmann auf seinem Schlitten
kam eilig aus dem Wald geritten.
Es war die allerhöchste Zeit,
denn bald begann die Festlichkeit.
In jedem Haus ein Weihnachtsbaum,
ein bunt geschmückter Lichtertraum.
Die Kinder warten schon gespannt
auf die Geschenke und Krokant.
Da plötzlich hielt ein Schlitten an
mit dem ersehnten Weihnachtsmann.
Dass der sich sehr beeilen musste
war klar – doch was der Herr nicht wusste:
Zu all den Kindern darf er nicht;
seit kurzem gilt die Maskenplicht.
Er ruft zum Himmel: „Bitte sehr,
wo krieg ich schnell ‚ne Maske her?“
Er flucht: „Verdammt, ich könnte wetten,
im Himmel wird mich keiner retten!“
Da plötzlich kam von ungefähr
zum Glück der DHL daher.
So nahm die Weihnachtsmann-Legende
zwar unromantisch – doch ein Ende.
Ungewöhnliche Weihnachten
(Copyright by Heiner Hessel)
Bald ist das alte Jahr dahin,
es sind noch ein paar kurze Tage.
Das Resultat; war es Gewinn
vielleicht auch reichlich Plage?
Ein Virus spielt total verrückt,
es ist wie Russisches Roulette,
wem auszuweichen ist geglückt
liegt nicht im Krankenbett.
So kann man wirklich ernsthaft hoffen,
dass es in Zukunft besser wird.
Zwar ist es noch ergebnisoffen,
wir hoffen aber unbeirrt.
Ein Weihnachtswunsch hat jeder offen,
der allen andern Wünschen gleicht,
dass wir auf einen Impfstoff hoffen
und der für alle Menschen reicht.
Ein Weihnachtsfest in Glück gehüllt,
für alle Menschen auf der Erde,
auf dass sich dieser Wunsch erfüllt
und alles wieder friedlich werde.
Das kleine Tannenbäumchen
(Copyright by Roland O. Spewak)
Es steht im kalten Winterwalde,
Ein Bäumchen unterm Schnee versteckt.
Es betet still: „Ob ich wohl balde,
vom Weihnachtsmanne werd entdeckt.
Es möcht gar silbern von mir klingen,
von kleinen Glöckchen hell und klar.
Die Kinder dürfen vor mir singen,
mit feinen Stimmchen wunderbar.
Auch goldne Äpfel sollen hangen,
und Zuckerwerk und Mandelkern.
Das Engelshaar soll an mir prangen,
auch rote Kerzen hätt ich gern.
Es sucht der Weihnachtsmann im Walde,
nach Tannenbäumlein zart und grün,
Das Bäumlein hofft: „Jetzt werd ich balde,
in Weihnachtsstuben hell erblühn.“
Es spricht zu ihm der Weihnachtsmanne,
„dein Herzenswunsch ist mir gewahr,
bist noch zu klein, du liebe Tanne,
ich denk an dich im nächsten Jahr.“
Die Weihnachtsüberraschung
(Copyright Heiner Hessel)
Schmückt sich der Wald im Winterkleid
denk' ich an meine Kinderzeit.
Wie pochten damals uns're Herzen
am Weihnachtsbaum im Glanz der Kerzen.
Wir Kinder aus der Nachkriegszeit,
wir kannten noch Bescheidenheit.
Am Weihnachtsbaum bei Stern und Kugeln
hing damals kein so'n Ding zum Googeln.
Hier schmückte man noch gut und gerne
den Baum mit Mandelkern und Sterne,
mit Nüssen, Äpfeln, sonst noch was,
auf jeden Fall mit Kinderspaß.
Ein Äpfelchen mit roten Wangen
erweckte damals mein Verlangen.
Als meine Mutter weggesehen,
da konnt' ich nicht mehr widerstehen.
Es quälte mich zwar mein Gewissen,
hab' trotzdem kräftig rein gebissen.
Doch drinnen saß 'ne dicke Made...
schade.
Adventszeit
(©Anita Menger 2009)
Es ist Advent auf uns´rer Welt -
der Lichter Glanz die Stadt erhellt -
wir schmücken bunt das Tannengrün
und rote Weihnachtssterne blüh´n.
Wir backen und sind frohgestimmt -
es riecht nach Anis, Nelken, Zimt -
nach Früchtebrot und Marzipan -
das Selbstgeback´ne kommt gut an.
Denn Naschkätzchen sind niemals weit -
und zum Probieren gern bereit.
Die Kleinen fragen aufgeregt -
was ´s Christkind untern Baum wohl legt?
Die Spannung steigt - wann ist´s soweit?
Nicht schnell genug vergeht die Zeit.
Jedoch viel schneller als man denkt -
die vierte Kerze plötzlich brennt.
Schon bald darauf die Glocke klingt -
"Vom Himmel hoch"; man fröhlich singt
und Jesu Christ ist uns ganz nah -
der Heilig Abend ist nun da.
Die lästigen Weihnachtkarten
(Copyright Heiner Hessel)
Zur Zeit der Lichter und der Sterne
erinnert man sich allzu gerne
an Freunde und auch die Verwandten
vom Patenonkel bis zu Tanten.
Da denkt man zeitig im Advent
an alle die man schließlich kennt,
so auch an den der sehr weit wohnt,
ob sich das Schreiben wirklich lohnt.
Des Alltags Trott lässt oft vergessen
was man versprochen allzu leicht;
und daran lässt sich Freundschaft messen,
ob sie mehr ´ner Bekanntschaft gleicht.
Die Bescherung
(Reinhard Blohm - Brettin 1999)
Der Tag ist noch dunkel, die Straßen glänzend nass.
Erwartend, im Lampengefunkel, die Menschen in Eile und Hast.
Das Kaufhaus: schlingender Rachen, herrlich' Güter schwer;
Volle Körbe - neue Kleider, doch das Herz ist leer!
Ich sinke schwer in den Sessel, die Kugeln funkeln am Baum.
Plötzlich ein warmer Hauch im Nacken: ist es nur ein Traum?
Dein Kuss spricht vom Heute und Morgen, leise perlt der Wein.
Fort die unnütz frühen Sorgen, war ich je allein!
Sterne fallen dicht vom Himmel, leicht vom Lichtergold benetzt.
Fern ein Kinderlachen, kündet vom Weihnachtsfest!
Die stillen Tage
(©Anita Menger 2009)
Wir backen Plätzchen – hören Weihnachtslieder,
vier Kerzen schmücken unsren grünen Kranz.
Die stillen Tage - sie beginnen wieder,
die Welt erstrahlt im hellen Lichterglanz.
Verzaubert lauschen Kinder den Geschichten
von Jesu Christ - geboren einst im Stall.
Von seinen Wundern weiß man zu berichten,
sein Tun wirkt weiter hier und überall.
Zu seiner Ehr´ wird Geben groß geschrieben -
an Einsame und Kranke man jetzt denkt.
Man ist bereit den Nächsten auch zu lieben
und wird durch frohe Augen reich beschenkt.
Ach, dass der Frieden dieser stillen Tage
uns Menschen doch durchs ganze Leben trage.
Weihnachtszauber
(©Anita Menger 2009)
Bei frostig kalter Winterluft
träum ich vom süßen Tannenduft
und warmen Kerzenschein.
Vom leisen Fall der weißen Flocken
dem hellen Klang der Weihnachtsglocken
und möchte Kind noch sein.
Mit Ungeduld und voller Freud´
erwarten was die Weihnachtszeit ...
Im Advent
(Reinhard Blohm - Brettin 2003)
Einen Kranz will ich dir flechten, aus immergrünem Tannenzweig,
Kerzen sollen ihn schmücken, den Kreis aus Liebe und Verzeih'n.
Vier Kerzen sind vier Wochen - dann ist Weihnachtszeit.
Kinderherzen schneller pochen: "Mama, wann ist es so weit?"
Still sinkt die Nacht hernieder, nur ein einzig Lichtlein brennt.
Herzen summen Weihnachtslieder, Hoffnung, Freude im Advent.
Das letzte Lichtlein ist erloschen, nur die Sterne halten Wacht;
Im Dome ruhen noch die Glocken, bis zur kommend Heilig Nacht.
Einen Kranz wir wollen flechten, aus immergrünem Tannenzweig.
Vier Kerzen sollen ihn schmücken, und keiner ist heut' allein!
Wunschzettel des Herzens
(© Katja Heimberg)
In meinem immer wiederkehrenden Traum
ist die Freundschaft mein Gast und der Frieden
ist dein Wunsch.
Zusammen schenken wir der Welt
für dieses ganz besondere Weihnachtsfest
Zufriedenheit.
Heilig Abend will es werden
(©Anita Menger 2009-11-26)
Heilig Abend will es werden
Hört den hellen Klang der Glocken
Winterlich ist es auf Erden
Sanfter Fall der weißen Flocken.
Hört den hellen Klang der Glocken...
Seht den Glanz der Weihnachtslichter
Sanfter Fall der weißen Flocken
Freudestrahlende Gesichter.
Seht den Glanz der Weihnachtslichter
Bunt geschmückte Tannenbäume
Freudestrahlende Gesichter
Gern erfüllte Kinderträume.
Bunt geschmückte Tannenbäume
Winterlich ist es auf Erden
Gern erfüllte Kinderträume
Heilig Abend will es werden.
Gedanken zur Weihnacht
(Copyright by Bruni Lüdeking)
Vernähmen wir doch in unseren Herzen die Kunde
von der allerheiligsten stillen Nacht.
Wir sähen das Licht, das zu jener Stunde
das Kind in diese Welt gebracht.
Fühlten wir die Botschaft doch in uns ruh'n,
wodurch es Weihnachten wird,
nicht durch lautes, geschäftiges Tun,
nicht dadurch, daß man Häuser verziert.
Es würde uns vielmehr der Wunsch berühren,
Frieden zu schaffen nah und fern,
zu öffnen Herzen, Grenzen und Türen,
um einzulassen den Weihnachtsstern.
Dann strömte in unsere Häuser ein Duft,
der uns nicht nur im Advent betört.
Es läge das Liebeslied in der Luft,
das man das ganze Jahr über hört.
Heilige Nacht
(Betti Fichtl)
Sternennebel
über Schneefelder
und Täler
in den Gesängen
des Windes.
Als wären
sie voller Engel
die schweben nieder
und segnen
Ein Licht
leuchtet
in die
Heilige Nacht
nach dem
vergangenen Trubel.
Weihnachtsmarkt
(Trutzhart Irle)
Wieder hat die Weihnachtszeit
unbarmherzig zugeschlagen,
und nun sieht man weit und breit
alle schwere Taschen tragen.
Ein Gewimmel wie noch nie
schiebt sich durch die engen Gassen.
Selbst im Pferch das liebe Vieh
würde hier vor Neid erblassen...
Weihnachtswundertraum
(©Anita Menger 2009)
Wir staunen und sind hell entzückt
wie herrlich ist der Markt geschmückt.
Und mittendrin bestrahlt von Licht
das Christkind seine Botschaft spricht.
Ein Chor das Weihnachtslied anstimmt
der Zauber uns gefangen nimmt.
Hier um den großen Tannenbaum
lebt er – der Weihnachtswundertraum.
In uns das Kind erwachen will -
das sich noch heute – wenn auch still
auf´s weihnachtliche Wiegenfest
von Herzen freut – wenn man es lässt.
Lasst es nur zu – habt doch den Mut
das „Kind sein“ tut uns allen gut.
Vergesst den Stress – nur Menschlichkeit
ist Trumpf - in dieser stillen Zeit.
Gedanken zur Adventszeit
(Trutzhart Irle)
Nun läßt der Winter grüßen;
gar manchen war schon flau,
denn neben kalten Füßen
wird auch die Nase blau.
Schon zeigt die schlanke Tanne
sich im bereiften Kleid;
die Äpfel in der Pfanne
verkünden Weihnachtszeit...
Weihnacht? - Weihnacht!
(Eingesendet und Copyright bei Gunda Jaron)
Weiße Weihnacht? - Ach wie herrlich.
Glatte Straßen - Zu gefährlich.
Spaziergang durch den Winterwald...
Ohren, Nase, Füße: kalt.
Geschenke kaufen für die Lieben?
Keine Wunschzettel geschrieben! ...
Weihnachtsbäume
(Nach einer wahren Gegebenheit)
(Trutzhart Irle)
Der Kinder meistgeträumte Träume
betreffen bunte Weihnachtsbäume.
So sieht man vor den Feiertagen
die Väter durch die Gegend jagen,
um noch mit einem möglichst raschen
un dflotten Entspurt zu erhaschen,
was Leute, eifrig wie die Raben,
noch gnädigst stehen lassen haben...
Gesegnete Weihnacht!
(© Katja Heimberg)
Die Lichtlein in unseren Herzen
brannten
so voller Liebe
und Nächstenliebe.
Ganz feierlich
und friedlich
schoben Engel uns
Botschaften von Gott zu.
Weihnachten (etwas Andächtiges)
(Eingesendet von Herrn Haider)
Wenn man all’ das Elend auf Erden spürt,
fragt man sich: Wohin mein Weg denn führt?
Kann sein, die Hoffnung beginnt zu sinken,
über diese Welle des Übels, in der man droht zu ertrinken.
Jeder sollte nach Vorsätzen trachten,
Gutes Werk’ zu tun, wie andere vor uns schon vollbrachten.
Und nicht glauben, dass solch’ Tun immer einfach sei,
mit ehrlichem Willen sei nur dabei.
Und vielleicht stellt ein sich jenes Gefühl,
das dich zu einem guten Menschen macht,
der anderen hilft und niemandem schaden will.
Das ist der Sinn dieser und wohl jeder Weihnacht.
Aus diesen Worten die Quintessenz,
drängt ein Gebot mit steter Präsenz:
Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.
Die Vorstellung, dass jeder an diese paar Worte sich hält,
lässt erahnen, dass dann der Friede einkehrt auf dieser Welt.
Vorfreude
(Gerald Baxmann)
Kinderlachen, Fröhlichkeit,
Unbeschwertheit, kleines Glück,
Weihnachtsträume, weite Welt,
rosa Brille, Taschengeld,
Kullertränen, Lieblingsstück,
Weihnacht in der Kinderzeit,
schönste Zeit, kehrt nie zurück.
Bunte Scheiben
(Reinhard Blohm - Brettin 2005)
Ein alter Mann geht durch die Straßen, das Gesicht so nass vom schmelzend Schnee.
Sein Blick dringt durch die bunten Scheiben, ach' wie schamhaft, zögernd,
steht dort das blutjunge Paar, "Großeltern sollt ihr im Balde werden,
Vater, Mutter, eure Hände, wir es erbitten, reicht sie uns nun dar! ...
Der Weihnachtsmann
(Ute Deisinger)
Ich hab den Weihnachtsmann getroffen,
ich glaube fast er war besoffen.
Er torkelte durch den weißen Schnee,
dann fiel er hin – oh jemine!
Weihnachtsmann, was machst du bloß für Sachen!
Es ist doch wahrlich nicht zum Lachen,
schimpfte die Frau Krause.
Die Kinder warten doch zu Hause
und du liegst hier mit den Geschenken.
Ich will gar nicht weiter daran denken
wie traurig Kinderaugen sind.
Weihnachtsmann, du warst doch auch einmal ein Kind!
Ein kleines Mädchen, etwa zehn
blieb an meiner Seite stehn
und sah mich mit fragenden Augen an:
„kommt heute nicht der Weihnachtsmann?“
„Doch, mein Kind. Er hat soviel zu tun.
Deshalb muss er jetzt ein wenig ausruhn.“
Ich sah dem Weihnachtsmann ins Gesicht,
doch dieser aber rührte sich nicht.
Schnell bückte ich mich zu ihm hinab
und nahm aus dem Geschenkesack ein kleines Spielzeug
und drückte es dem Mädchen in die Hand.
„Danke“, sagte es und verschwand.
Ein Weihnachtsmann lag im Schnee,
das Herz tat ihm schon lange weh.
Ein junger Mann blieb stehn und sagte laut:
„Nicht jeder der am Boden liegt, ward vom Alkohol besiegt.“
Ich wünsche allen Menschen hier auf Erden,
möge es ein friedliches Weihnachten werden!“
Noch eine Weile blieb ich stehen,
dann wusste ich meines Weges zu gehen.
Ich nahm den Sack vom Weihnachtsmann
und kam noch pünktlich zur Bescherung an.
Besinnlichkeit im Advent
(F. Harloth - 2005)
Unaufhaltsam brechen an
des Jahres letzte Tage
und fesseln uns in ihren Bann,
Keiner sich erwehren kann
der vorfestlichen Plage:
„Was schenk ich?“ – ist die Frage!
Menschen seh‘ ich eilen, hasten,
in Geschäfte laufen
und tragen große schwere Lasten,
finden keine Zeit zum Rasten,
keine zum Verschnaufen,
wollen viel noch kaufen.
Ich lass mich vom Gehetze nicht
erfassen und verdrießen,
such stattdessen Zuversicht
und in der Kerze hellem Licht,
werde ich beschließen,
Adventszeit zu genießen.
Nikolausabend in meinen Gedanken
(Ingeborg Vossen - 2009)
Erwartungsvoll und zu neuen Untaten bereit,
ich freu mich immer wieder auf die Weihnachtszeit!
Ich kann wieder Kind sein, denke an früher zurück,
als noch die Mandarinen selber sorgten, für mein größtes Glück.
Heute wünscht man sich viele andere Sachen,
fragt sich nur. ob die wirklich glücklich machen?
Damals fielen draußen über Stunden dicke Flocken,
als wir Kinder gespannt vor dem warmen Ofen hocken.
Vater liest ein Weihnachtsmärchen, als es zu dämmern begann,
irgendwo knackt etwas, „Ist das vielleicht der Weihnachtsmann?“
Plätzchenduft in der Nase, der sich im Haus verbreitet im Nu,
Mutter fragt leise: „und was ist mit Deinem Schuh?“
Geputzt und blank stehen alle dicht an dicht
und jeder denkt, hoffentlich übersieht er meinen nicht.
Noch zweifelt jeder, war ich wirklich immer lieb?
Welch ein Glück, dass Mutter den Wunschzettel schrieb.
Es ist schon spät, viel dunkler als an anderen Tagen,
heut bleiben wir wach, müssen gar nicht lange fragen.
Und dann hören wir das Klopfen, jemand räuspert sich,
die Kleinen kriechen aus Furcht unter den großen Tisch.
Der Knecht mit der Rute und Nikolaus stehen mitten im Raum,
man weiß nicht, ist es Wirklichkeit oder ein schöner Traum.
Wir hatten schon Sorge, ob er die Rute wirklich benutzt?
Da fragt Nikolaus: “Hast Du Dir am Abend die Zähne geputzt?“
Zu jedem von uns liest er aus dem goldenen Buch was vor,
und bei mir denke ich, alles gelangt dann wohl nicht an sein Ohr?
Das Licht geht an und plötzlich helles Kinderlachen,
alle freuen sich über ihre tollen Sachen.
Schokolade mit Nikolauspapier, Äpfel so rot wie unsere Wangen,
die zwei Jüngsten spielen mit einem Auto „Fangen“.
Mutter ist erleichtert und froh und Papa kommt endlich zurück vom Klo!
Damals war alles ohne Schnörkel und irgendwie stiller als heut`
Ach, wie schön war diese Kinderzeit.
Für Weihnachten
(Ute Deisinger)
Geschenke hin, Geschenke her,es ist mit Stress verbunden.
Man überlegt was Freude macht, schon Wochen, Tage, Stunden.
Die Mutter wünscht sich lange schon einen feschen Schwiegersohn.
Der Vater träumt dagegen von einer schönen Fahrt nach Schweden.
Mein Bruder, wie könnt es anders sein, hat einen Wunsch ganz klitzeklein.
Nur einmal möchte er ganz oben stehn
auf der Himmelsleiter und sich dann unsere Welt besehn.
Und dann der Opa, wunderbar, bescheiden wie im letzten Jahr.
"Schenk mir eine Pudelmütze und wenn ich darin einmal schwitze,
denk ich stets daran, es ist ein Geschenk vom Weihnachtsmann!"
Für Oma hab ich was entdeckt, was ihr seit vielen Jahren schmeckt.
Hallorenkugeln aus der alten Zeit soll´n sein.
Hmm, die schmecken wirklich fein!
Ich weiß nicht, was ich machen soll.
Ich finde alle Wünsche toll!
Doch nen Schwiegersohn und Schweden?
Diese Wünsche! Ich bin dagegen!
Wenn diese im Verborgenen blühn,
werden sie nie von dannen ziehn.
Vom hohen Kirchturm unserer Stadt
kann mein Bruder sehen, was sie so zu bieten hat.
Mein Wunschzettel aber bleibt weiter leer,
ich habe keine Wünsche mehr.
Ich bin glücklich und zufrieden,
wenn wir uns in den Armen liegen.
Dann ist Weihnachten auch ohne große Geschenke schön,
weil wir schon immer zueinander stehn.
Advent
(Helga Weber)
die erste Kerze brennt am Kranz
wir machen keinen Freudentanz
eher gehen wir auf Distanz
von den vielen Partymeilen
die uns jeden Tag ereilen
statt dessen wolln wir lieber teilen
mit den Armen dieser Welt
um die es nicht so gut bestellt
letztendlich ist’s doch das, was zählt.
Adventwunder
(Eingesendet von Sonja Pusam)
Was mir heut passiert is - i kann's gar net fassen!
A Autofahrer hat mit umigehn lassen!
Aufs Hupen und Schrei'n hat der Mensch ganz vergessen,
is freundlich uns till hintern Lenkradel g'sessen.
I deut' auf mein Kopf, denn i hab mi nur g'wundert,
dass' so was no gibt in unsern Jahrhundert!
Und no ws i g'schehn heut. I kann's gar net glauben:
Der "Pomeisl" - mir san ja bös weg'n die Tauben,
er wohnt ober mir, und des boshafte Luader
streut Sommer und Winter am Fensterbrett Fuader -
der grüßt heut scheißfreundlich: "Gelns, grauslich, die Patzen!
I füader jetzt nur merh im Stadtpark die Spatzen."
Beim Bäcker hat mi ane vualassen wollen,
mein Freundin is kummen, die Schulden mir zohlen,
die Straßenbahn bleibt weg'n mir sogar stehn,
a fremde Frau grüaßt mi - i hab s' no nie g'sehn -
wo san ma? Was ist denn?
Es weihnachtlt sehr!
Aber nur a paar Tag. Und des is des Malheur.
Der Engel Ute
(Monika Höhne)
Dem Weihnachtsmann - das ist bekannt -
gehn viele Engelchen zur Hand.
Nie käme er zur rechten Zeit,
gäb‘ es da nicht die Teamarbeit.
Doch diesmal hat er Pech, der Gute,
neu ist im Team der Engel Ute.
Die prüfen boshaft diese Neue,
ob sie auch keine Arbeit scheue.
Vergnüglich ruht die Engelschar,
die Neue will was tun, nicht wahr?
„He, Ute, pack Geschenke ein
und schreib die Namen nicht zu klein!“
Die Ute strengt sich furchtbar an.
Doch ehe alles recht getan,
da ruft man wieder: “Ute, Ute!
Wir brauchen Reisig für die Rute!“
Das Engelchen schaut nun geschwind,
ob es im Walde Zweige find,
und ehe es ein Reis geknickt.....
„Mensch, Ute, bist du denn verrückt!“
„Hier gibt‘s für‘s Fest noch mehr zu tun.
Hör endlich auf, dich auszuruhn.
Der rote Mantel, der hat Flecken -
mal schnell noch in den Zuber stecken!
Und nicht im Waschraum überwintern!
Nun flatter mal, beweg den Hintern!
Vergiß die Stiefel nicht im Schrank.
Polieren! Aber blitzeblank!
Und danach schmückst du noch den Baum.“
Da steht der Weihnachtsmann im Raum.
Der rote Mantel ist noch feucht,
für‘n Trockner hat es nicht gereicht.
Die Päckchen sind zwar hübsch und groß,
doch leider sind sie namenlos.
Er zieht die stumpfen Stiefel an.
(Mit Putzen war die Ute dran.)
Und wo, ihr Engel ist die Rute?
Und wieder zeigt man auf die Ute.
Wenn dein Geschenk das falsche war,
hat Ute schuld, das ist doch klar.
Der Weg zum Licht
(Copyright by Ernst Günter Wulff)
An einem dämmerigen Abend saß Großmutter im Lehnstuhl,
schaute aus dem Fenster und träumte von vergangenen Zeiten wohl,
sie sah im Schleier der Dämmerung das Schatten sich bewegten,
für diese Spiegelung am Heiligen Abend fand sie keine Erklärung soeben.
Ganz langsam lösten sich die Schleier im Vordergund,
und lächelnd nahm sie das in sich auf was sich da draußen darbot,
ihre Enkelkinder spielten ausgelassen ein fröhliches Spiel,
es sah so aus wie ein Schattenspiel und ihr gut gefiel.
Viele Erinnerungen wurden in ihr wach wie nie zuvor,
laute und lachende Kinderstimmen drangen an ihr Ohr,
sie denkt freudig an die Zeit wie es früher war zurück,
bevor sie den Großvater dieser Kinder verloren hat durch ein Unglück.
Sie haben viel gewandert durch Wiesen, Felder,Wald und Flur,
zu hören den Gesang der Vögel und die Launen der Natur,
viele schöne Dinge wurden hergestellt mit Werkzeugen gerade hier,
als Andenken an die schöne Zeit als Opa hier noch war in seinem Revier.
Als wenn es so sein sollte übertrugen sich ihre Gedanken hinüber,
auf die spielenden Enkelkinder und was sie dann sah,
wie auf Kommando gingen sie in Opas Werkstatt, die war ganz nah,
was werden sie wohl machen, denn alles lag noch so dort, wie es früher war.
Der Enkelsohn sagte zu seiner Schwester ganz leise,
schau mal da liegt eine Karte auf den Arbeitstischbereich,
ist das nicht unsere Brücke über unseren Gartenteich,
daneben lagen in vielen Töpfen, kleine Kerzenstummel bereit.
Sie nahmen alle Kerzen und gingen zur Brücke hinaus,
stellten dort als Zeichen für Opa je eine Kerze für ein Lebensjahr auf,
da erstrahlte die Brücke im vollen Lichterglanz und es sah so aus,
als wenn sich der Lichtstrahl der Brücke mit dem Horizont verband.
Auch Oma sah diesen Lichterweg von drinnen,
es wurde ihr ganz warm ums Herz und hörte ganz leise Opas Stimme,
komm zu mir, komm zu mir, gehe diesen Lichterweg zu mir,
sie ging diesen Weg und war wieder mit "Opa" vereint gerade heute, jetzt und hier.
4 Wochen warten
(Copyright by Christian Schröter)
Es kommt eine herrliche, ruhige Zeit,
die Tage werden kürzer, bald ist es soweit.
Am Kranz die erste Kerze brennt –
freut euch ihr Kinder – es ist Advent.
Es wird gebastelt, geschmückt, gebacken,
die Vorfreude steigt beim Nüsse knacken.
Am Kranz die zweite Kerze brennt –
freut euch ihr Kinder, es ist Advent.
Hoffentlich fällt bald der erste Schnee,
oder man läuft Schlittschuh auf eisigem See.
Am Kranz die dritte Kerze brennt –
freut euch ihr Kinder, es ist Advent.
Der Wunschzettel ist schon lange verschickt,
jeder hofft, dass ihn das Christkind gekriegt.
Am Kranz die vierte Kerze brennt-
freut euch ihr Kinder, es ist Advent.
Vier Wochen warten, eine lange Zeit
Der Baum erstrahlt, endlich ist es soweit.
Überall Kerzen-wie wunderbar!
Freut euch ihr Kinder – Weihnacht ist da.
Es ist Weihnachtszeit
(©Patty Patrick, Dezember 2007)
Wenn sich die Parteien streiten,
nur, weil sie auf Prinzipien reiten,
sich schlimmer als die Affen fetzen
und gegen alle Anderen hetzen.
Dann fragt man sich, wo ist der Sinn
und wo der Verstand der Beteiligten hin.
So benehmen sich, ihr lieben Leute,
keine Menschen, sondern Mob und Meute.
Dabei ist jetzt Weihnachtszeit,
eine Zeit des Friedens und der Freud.
Keiner kann den Anderen leiden,
sucht nach Gründen, zu vermeiden,
auf den Anderen zuzugehen,
um die Welt aus seiner Sicht zu sehen.
Dabei ist jetzt Weihnachtszeit,
eine Zeit des Friedens und der Freud.
Die wir Christen feiern und auch achten
und zum Fest der Feste machten.
Statt die Pflicht der Menschenliebe
auch dem Nächsten zu erweisen,
gibt es stets nur Seitenhiebe,
um die die Gedanken kreisen.
Dabei ist jetzt Weihnachtszeit,
eine Zeit des Friedens und der Freud.
Zurückzukehren zu Harmonie und Stille
ist Christenpflicht, so ist es Gottes Wille.
Keiner heut’ ist ohne Sorgen,
Mancher fürchtet sich vor morgen.
Jeder braucht den Anderen doch,
fällt sonst in ein tiefes Loch.
Und der eigentliche Sinn im Leben
ist, nicht nur zu nehmen, auch zu geben -
das, was für uns selber zählt,
uns in so manchem Tagestrott auch fehlt.
Dafür ist die Weihnachtszeit
gerade richtig für Frieden und Freud.
Dass wir uns darauf wieder einmal besinnen
und auch dem Nächsten Freude bringen.
Nur ein freundliches Gesicht
hat den Glanz der Zuversicht.
Bringt uns nicht nur Selbstvertrauen,
lässt auch Andere darauf bauen.
Gemeinsam sind wir stark und wichtig,
machen unsere Sache richtig.
Denn ein Streit in unserer Mitte
freut am Ende oft nur Dritte.
So werden unsere Ziele, die wir streben zu erreichen
eher Misserfolgen weichen.
Nutzen wir die Weihnachtszeit
als Fest zum Frieden und der Freud.
Geben wir ein Stück vom Glück
auch an Andere zurück.
Zu den wunderbaren Gaben,
die wir Menschen alle haben,
zählt die Gabe zu vergeben
Fehler, die passier’n im Leben.
Lasst uns froh und munter sein
wie die Kinder, pur und rein.
Jeden an die Hand zu fassen
und den Anderen leben lassen.
Dafür gibt es viel zurück
jeden Tag ein kleines Stück.
Nur ein Lächeln, Freundlichkeit
das ist Teil der Weihnachtszeit.
Aber auch an anderen Tagen
ist es angebracht, zu sagen
„Wir sind alle Gottes Kinder“.
Keiner ist zu hoch, zu minder
um ihn zu achten und ihm zu zeigen,
dass wir zu Toleranz und zum Mensch sein neigen.
Das macht sie aus, die Weihnachtszeit,
das Fest des Friedens und der Freud.
Wir woll’n uns auf Gemeinsamkeit konzentrieren
und die christlichen Gebote nicht aus den Augen verlieren.
Ich wünsche Euch zu diesem Feste
von Herzen nur das Allerbeste.
Dazu die Einsicht, Anderen zu geben
was man sich selbst so wünscht im Leben.
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