Zwei Gesichter
Zwei Gesichter, allein, so frierend dort am Waldesrand.
Suchend Blicke über Felder, Häuser schweifen;
Herberge sie dort suchen-wollen gerne dort verweilen.
Laute Stimmen, langes Schweigen, liegt so schwer im Haus.
Vater, Mutter, tollend Kinder mögen es wohl sein;
frierend zwei Gesichter - die Tür, schnell gehen sie hinein.
Eltern, Kinder staunen - Herzen pochen, schnell erwartungsvoll.
Verstehend ihre Blicke sagen: bleibt, kalt ist der Waldesrand;
wir wollen wieder Reden, zu lange wart ihr verbannt.
Und sieh', zwei Gesichter, wie sie freudig leuchten,
so schön und gar nicht mehr so frierend klein;
Nächstenliebe, Hoffnung - wird wohl euer Name sein.
Böses Wort, oft schwer wie ein Gebirg' ist das Vergeben,
doch warme Augen sagen: nein, es tut nicht mehr weh';
friedlich scheint das Land zu schlafen, unter hohem Schnee.
(Reinhard Blohm - Brettin 2009)