Wintertag
Kalt frisst der Regen der Erde weiß Gewand.
Das Antlitz traurig und verborgen-
gleichsam Hand in Hand.
Wir eilen, hasten, getan die Tagespflicht,
nicht achtend der Erde Sehnsucht
nach Wärme und Licht.
Liebes, halt deine schlüpfrig nasse Hand,
als wollt sie entweichen, in das vertraute
und doch so fremde Land.
"Lass uns eilen..." Worte zerflattern im
harten Wind. Schmieg dich an mich,
bis wir nur noch eins sind.
Eins in Gedanken, Seele und Leib.
Gleichsam verachtend des 'Janus' Kopfes,
der 'Medusa' Schlangen und Leib.
Ich lieb A. Stifters "Garten" und die Stille dazu.
Du der Courts Mahler Bücher: Lust und Leid,
Schatz sei still und gib endlich Ruh'.
Offen die Pforte und schnell hinein,
schon züngelt die Glut im trauten Sein.
Die Falte im Antlitz, ein graues Haar,
Tastende Hände...., wunderbar!
Ein Schuh in der Ecke, Lachs und
Bienenstich - nun: Du und Ich.
(Reinhard Blohm - Brettin 2001)