Lyrik und Poesie
Gedicht - Steinzeiten Glückwünsche zum Geburtstag mit einer Torte

Geburtstagsgedichte - Steinzeiten

Steinzeiten

- Ein schönes, humorvolles Gedicht als Vortrag oder Rede zum Vortragen bei der Geburtstagsfeier -

Steinzeiten

Es lieben nicht nur Geologen
die meisten Arten von Gestein,
sind grauem Schiefer so gewogen
wie dem Kristall im Glase Wein.

So mancher will Geburtstag feiern
und fühlt womöglich sich steinalt.
Vom Ton, gebrannt im Krug aus Bayern,
verehrt man Stein bis zum Basalt.

Nicht ganz so liebt man, wie ich meine,
weil selten nur ein Hochgenuß,
die Gallen- oder Nierensteine,
was mancher konstatieren muß.

Da lobt man sich schon mehr die Klunker
an der Geliebten Ohr und Hals,
freut sich am Glanze und Geflunker
der edlen Steine jedenfalls.

In solchem Falle ist vonnöten,
daß zu Steinreichen man gehört,
sonst geht zu schnell der Nimbus flöten,
weil man mit Straß sie nur betört.

Da pflanzt man besser aus Steineichen
im Périgord sich einen Wald
und züchtet Trüffel sondergleichen.
Wenn es gelingt, rentiert sich's bald.

Der eine sucht den Stein des Weisen
und findet ihn zeitlebens nicht.
Will wer aus dieser Welt verreisen,
trägt er am Hals ihn als Gewicht.

Steinbeißer fressen Meeressterne,
Steinmarder manchen Autoschlauch,
Steinadler sind im Wappen gerne,
Urinstein gibt es leider auch.

Der Steinbock klimmt an steilen Wänden,
und Steinbrech ist des Gartens Zier,
Steindruck entsteht in Künstlerhänden,
und auch den Steinbutt lieben wir.

Steinkohlen spenden wohlig Wärme,
Steinpilze sind ein Hochgenuß.
Steinhart sind bei Verstopfung Därme,
so daß man sie entleeren muß.

Steinhäger fördert die Verdauung
des Aals aus dem Steinhuder Meer.
Kurzum, der Stein ist Weltanschauung!
Wir mögen viele Steine sehr.

Ich ende nun das Spiel der Worte,
damit man mich nicht steinigt noch,
denn auch ein Kirschstein in der Torte
verursacht in dem Zahn ein Loch.

Gern liefen wir auf Kopfstein-Pflaster
durch manche schöne alte Stadt,
besonders wenn sie wenig Laster,
doch viel Kultur zu bieten hat.

So danken wir den Jubilaren
und hoffen weiter unbeirrt,
daß auch nach vielen schönen Jahren
niemand von uns verkalksteint wird!

(Trutzhart Irle)

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