Das alte Jahr ist wieder um. Ein neues Jahr beginnt. Das ist doch ein Grund zum Feiern. Nun stellt sich immer wieder die Frage: Was das neue Jahr uns bringen wird? Wird es besser - wird es schlechter werden? Es ist in der westlichen Welt Tradition am Neujahrstag und kurz danach seinen Bekannten, Freunden, Verwandten und seinen Familienangehörigen ein "Frohes neues Jahr" zu wünschen. Diesbezüglich finden Sie auf dieser Seite passende Neujahrswünsche, die Sie ihren nahestehenden Personen übermitteln können.
Geschichtlicher Hinweis zum Neujahrsfest: Im westlichen Kulturraum ist der 1. Januar als Termin für den Jahresanfang seit dem Mittelalter weit verbreitet. Unabhängig davon gab und gibt es in unterschiedlichen Regionen und Zeiten andere Daten und darüber hinaus wurden in denselben geographischen Gebieten mitunter verschiedene Neujahrstermine gleichzeitig verwendet. Bis zur Festsetzung des Neujahrstages im Jahr 1691 durch Papst Innozenz XII. auf den 1. Januar galt in weiten Teilen Europas der 6. Januar als Jahresbeginn.
Silvesternacht
(©Anita Menger 2009)
Der Mond hält Hof in dieser Nacht,
das Jahr es geht zu Ende.
Das Feuerwerk wird nun entfacht,
das neue Jahr - kaum aufgewacht
nimmt´s Schicksal in die Hände.
Gedichte und Grüße zum Neujahrsfest
(Wilhelm Busch)
Will das Glück nach seinem Sinn
dir was Gutes schenken,
sage Dank und nimm es hin
ohne viel Bedenken.
Jede Gabe sei begrüßt,
doch vor allen Dingen:
Das, worum du dich bemühst,
möge dir gelingen!
Neujahrsgruß
(Volksgut)
Segen, Glück, Zufriedenheit,
Freude nur und Heiterkeit
bringe euch das neue Jahr,
liebe Eltern reichlich dar.
Neujahrswunsch
(©Anita Menger)
Ich wünsch Euch, dass das neue Jahr
so schön wird wie das Alte war.
War das Vergang´ne nicht so schön,
soll´s Euch im Neuen besser geh´n.
Das neue Jahr
(Volksgut)
Ein neues Jahr nimmt seinen Lauf.
Die junge Sonne steigt herauf.
Bald schmilzt der Schnee, bald taut das Eis.
Bald schwillt die Knospe schon am Reis.
Bald werden die Wiesen voll Blumen sein,
die Äcker voll Korn, die Hügel voll Wein.
Neujahrsgruß
(Joachim Ringelnatz)
Die Zeit verrinnt,
die Spinne spinnt in heimlichen Geweben.
Wenn heute Nacht das Jahr beginnt,
beginnt ein neues Leben.
Ein neues Jahr
(Friedrich Wilhelm Weber)
Ein neues Jahr! Tritt froh herein,
mit aller Welt in Frieden;
vergiß, wieviel der Plag und Pein
das alte Jahr beschieden!
Du lebst: Sei dankbar, froh und klug,
und wenn drei bösen Tagen
ein guter folgt, sei stark genug,
sie alle vier zu tragen.
In der Neujahrsnacht
(Joachim Ringelnatz)
Die Kirchturmglocke
schlägt zwölfmal Bumm.
Das alte Jahr ist wieder mal um.
Die Menschen können sich in den Gassen
vor lauter Übermut gar nicht mehr fassen.
Sie singen und springen umher wie die Flöhe
und werfen die Mützen in die Höhe.
Der Schornsteinfegergeselle Schwerzlich
küsst Konditor Krause recht herzlich.
Der alte Gendarm brummt heute sogar
ein freundliches: Prosit zum neuen Jahr!
Wir brauchen nicht so fortzufahren ...
(Christian Morgenstern)
Wir brauchen nicht so fortzuleben,
wie wir gestern gelebt haben.
Machen wir uns von dieser Anschauung los,
und tausend Möglichkeiten
laden uns zu neuem Leben ein.
(von H.Bodewein)
Das Alte zurücklassen
Das Alte zurücklassen,
um begeistert zu leben,
sich an das Gute erinnern
und Unrecht vergeben.
Lösen, was uns gefangen nimmt,
im Blick auf das Jahr, das nun zerrinnt.
Die Kraft aufbringen, nichts festzuhalten,
was sich nicht lohnt aus den Zeiten, den alten.
Im Vertrauen auf Gott den Aufbruch wagen
an der Schwelle zu den neuen Tagen.
Dem Menschen am Straßenrand ohne Hast
aufhelfen und mittragen seine Last.
Die eigenen Gaben der Welt gerne schenken,
und mit Zuversicht den Blick
auf das neue Jahr lenken.
Das alte Jahr
(Hoffmann von Fallersleben)
Das alte Jahr vergangen ist,
das neue Jahr beginnt.
Wir danken Gott zu dieser Frist.
Wohl uns, dass wir noch sind!
Wir sehn aufs alte Jahr zurück,
und haben neuen Mut.
Ein neues Jahr, ein neues Glück.
Die Zeit ist immer gut.
Ein neues Jahr, ein neues Glück.
Wir ziehen froh hinein.
Und: Vorwärts, vorwärts, nie zurück!
Das soll unsre Lösung sein.
Das neue Jahr
(Johann Wolfgang von Goethe)
Das neue Jahr ist angekommen.
Haben wir uns vorgenommen,
Euch zu wünschen in der Zeit
Glück und Fried und Einigkeit.
Soviel Tröpflein in dem Regen,
Soviel Glück und soviel Segen
Soll Euch Gott der Höchste, geben.
Glückseliges neus Jahr!
Zwischen dem Alten
zwischen dem Neuen,
hier uns zu freuen,
schenkt uns das Glück.
Und das Vergangene
heißt mit Vertrauen
vorwärts zu schauen,
schaun zurück.
Wir wollen glauben
(Rainer Maria Rilke)
Wir wollen glauben
an ein langes Jahr,
das uns gegeben ist,
neu, unberührt,
voll nie gewesener Dinge,
voll nie getaner Arbeit,
voll Aufgabe, Anspruch,
Zumutung.
Wir wollen sehen,
daß wir´s nehmen lernen,
ohne all zu
viel fallen zu lassen, von dem,
was es zu vergeben hat,
an die, die Notwendiges,
Ernstes und Großes
von ihm verlangen.
Gedanken zur Jahreswende
Meine Gedanken in der Nacht vom 2. auf den 3. Januar 2009!
Bärbel Schwermer
Ein weiteres Jahr hat angefangen,
mit neuer Hoffnung, leichtem Bangen,
denn unangenehme Termine, das ist wahr,
verschob man gern ins neue Jahr.
Nun ist es da,
das neue Jahr,
jetzt müssen wir in vielen Fällen,
uns dieser Termine ja wohl stellen.
Auch Besuche, die man gern vertagte,
doch das schlechte Gewissen einem plagte,
die müssen nun erledigt werden,
denn Miteinander heißt’s auf Erden.
Die Gelassenheit, die man sich schwor,
kommt auch ganz schleichend nur hervor.
Die alte Gewohnheit macht sich breit,
doch die zu ändern, ist’s nun Zeit.
Das Essen sollte haben kaum noch Gewicht,
auch Alkohol trinken, das wollte man nicht.
Es war ja so leicht, das ist nicht übertrieben,
die Entsagungen ins neue Jahr zu verschieben.
Essen und Trinken, nein danke, das reicht,
mir fällt das im neuen Jahr bestimmt ganz leicht.
Ich werde wohl die alle echauffieren,
die es wagen mich zum Essen und Trinken zu animieren.
Bei allen Genüssen werde ich tapfer entsagen,
auch wenn das an mir wird schrecklich nagen.
Ich will doch nicht so dick wie Frau „Soundso“ werden,
oder wohlmöglich an Messer und Gabel sterben.
In der nächsten Woche, die dann fängt an,
gehe ich an ein ganz neues Leben ran.
Doch wichtig ist, und das ist klar,
vorerst bleibt alles so wie es war.
Es stimmt uns versöhnlich, sind mit uns ganz reine,
dass man diese Kompromisse stellte auf die Beine.
Mit Beruhigung man dann sagen kann,
Entsagung ist demnächst erst dran.
Heut’ genieß ich noch mal Kaviar, Sekt und Bier,
denn das alles wird demnächst entzogen mir.
Was man davon hat, wird man dann ja sehen,
geht’s mit mir bergab oder wird’s vorwärts gehen ?
So oder ähnlich sieht’s bei vielen wohl aus,
und was lernen wir daraus ?
Dass wir Menschen viel mehr menscheln müssen,
dass Menschen auch schwach sind, das sollten wir wissen.