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Pfingstgedichte Rosafarbige Blume

Gedichte zu Pfingsten

Pfingsten ist ein christliches Fest, das am fünfzigsten Tag nach Ostern begangen wird. Zu Pfingsten wird die Entsendung des Heiligen Geistes gefeiert. Dabei kam der Heilige Geist auf die Apostel und Jünger herab, als sie zu Pfingsten in Jerusalem versammelt waren. "Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen zerteilt, wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem heiligen Geist und fingen an, zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen".

Rosafarbige Blumen


Am heiligen Pfingstfest
(von Max von Schenkendorf)


Du bist nicht ganz von uns geschieden,
Du nimmst dich unser ewig an,
Dein großes Herz ist nicht zufrieden
Mit allem, was es schon gethan.

Du hast den Tröster uns gesendet,
Den scharfen, reinen, klaren Geist,
Der Licht und Trost und Wahrheit spendet,
Und deine Zukunft uns verheißt.

O, jede Seele sei ihm offen,
Dem werthen, gottgesandten Freund,
Er stärke unser liebend Hoffen,
Bis der Geliebte selbst erscheint.

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Pfingsten, das liebliche Fest
(von Johann Wolfgang von Goethe)


Pfingsten, das liebliche Fest, war gekommen;
es grünten und blühten Feld und Wald;
auf Hügeln und Höhn, in Büschen und Hecken.

Übten ein fröhliches Lied die neuermunterten Vögel;
Jede Wiese sprosste von Blumen in duftenden Gründen.
Festlich heiter glänzte der Himmel und farbig die Erde.

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Pfingsten
(von Hermann Claudius)


Lasst das Lärmen,
lasst die laute Stadt!
Wandert in die Weite,
trinkt euch augensatt!

Sehr die Knospen schwellen
heimlich Blatt für Blatt,
leuchtend wie ein Lächeln,
das noch Glauben hat.

Pfingsten! Lasst die Seele
tiefen Atem tun,
dass er ihr nicht fehle,
in sich selbat zu ruhn.

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Pfingstgebet
(von Karl Friedrich Mezger)


Senke dich, o Geist aus Himmelssphären,
In mein schuldbeladnes , müdes Herz!
Wollest Christi Bild in mir verklären!
Nicht des Glaubens Auge Himmelwärts,
Daß ich auf den Trost mich fester gründe:
Jesus Christus starb für meine Sünde!

Präge, heil`ger Geist, der Kindschaft Siegel
Meinem matten Geist zum Pfande ein;
Er sei Satans List ein starker Riegel
Und ein Labsal in Gewissenspein.
Hilf mir ernster beten, besser ringen,
Alle Nöte vor den Vater bringen!

Lehre mich, du Geist der Liebe, tragen
Meiner Brüder Schwächen sanft und still!
Auch das Schwerste laß mich kühnlich wagen,
Mich in alles fügen, was Gott will!
Gib mir Kraft, die böse Lust zu dämpfen
Und die Siegeskrone zu erkämpfen!

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Wenn's Pfingsten regnet
(von Paula Dehmel)


Wenn`s Pfingsten regnet
Oben aus dem Fahnenhaus
Guckt das schwarze Wettermännchen raus,
Spreizt die Beine und grinst uns an;
Schäme dich, alter Wettermann!
Am Ostersonntag, vor sieben Wochen,
Hast du dem Fritze fest versprochen,
Daß zu Pfingsten, im Monat Mai,
Das allerschönste Wetter sei.
Und nun regnets, liebe Not,
Alle hellen Blüten tot,
Sie liegen da wie nasser Schnee,
Auf den Wegen steht See an See;
Ja, wenn wir schon drinnen baden könnten,
Wie die Spatzen oder die Enten!
Wir dürfen aber garnicht raus,
Sehn so mucksch wie Maulwürfe aus;
Röch nicht der Kuchen so lecker her,
Wüßt man gar nicht, daß Feiertag wär.
Nicht mal die Pfingstkleider kriegt man an;
Schäme dich, schwarzer Wettermann!

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Pfingstlied
(von Gustav Falke)


Pfingsten ist heut, und die Sonne scheint,
Und die Kirschen blühn, und die Seele meint,
Sie könne durch allen Rausch und Duft
Aufsteigen in die goldene Luft.

Jedes Herz in Freude steht,
Von neuem Geist frisch angeweht,
Und hoffnungsvoll aus Thür und Thor
Steckt´s einen grünen Zweig hervor.

Es ist im Fernen und im Nah´n
So ein himmlisches Weltbejah´n
In all dem Lieder- und Glockenklang,
Und die Kinder singen den Weg entlang.

Wissen die Kindlein auch zumeist
Noch nicht viel vom heiligen Geist,
Die Hauptsach spüren sie fein und rein:
Heut müssen wir fröhlichen Herzens sein.

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Pfingsten
(von Emanuel Geibel)


Das Fest der Pfingsten kommt im Hall der Glocken,
Da jauchzt in Frühlingsschauern die Natur;
Auf jedem Strauch des Waldes und der Flur
Schwebt eine Ros als Flamme mit Frohlocken...

O Geist, der einst in goldnen Feuerflocken
Aufs Haupt der Jünger brausend niederfuhr,
Von deinem Reichtum einen Funken nur,
Hernieder send' ihn auf des Sängers Locken!

Ich weiß es wohl, nicht würdig bin ich dein;
Doch hast du nie die Tugend ja gemessen,
Der Glaube zieht, die Sehnsucht dich allein.

Der Armen hast du nimmermehr vergessen,
Du kehrtest in der Fischer Hütten ein,
Und an der Sünder Tisch bist du gesessen.

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