Amüsieren Sie sich über die schönen, humoristischen und witzigen Sagen in Reimform. Die Sagen werden von Trutzhart Irle, Reinhard Blohm und Ludwig Uhland in einer lustigen und amüsanten Gedichtform beschrieben. Sie geben auf realer aber witziger Weise die Inhalte der überlieferten und beschriebenen Sagen wieder.
Die Nibelungen I
(von Dr. Trutzhart Irle)
Es lebte einst im Städtchen Xanten
der junge Siegfried nebst Verwandten.
Sein Vater saß dort auf dem Thron,
denn Siegfried war ein Königssohn.
Und da der Junge groß und stark,
ging er hinaus in Wald und Park,
um ein paar Bäume hochzuheben
und überhaupt - was zu erleben...
Nibelungen II - An Etzels Hof
- Der Untergang der Burgunder -
(von Dr. Trutzhart Irle)
Als Siegfried hinterrücks erstochen,
war Kriemhilds Herz total zerbrochen.
Sie weinte, so erzählt die Sage,
sowohl in Nächten wie am Tage
und haßte, da ihr Held verblichen,
die für den Tod Verantwortlichen...
Odysseussage (Odyssee)
(von Dr. Trutzhart Irle)
Als nun Odysseus unentwegt
die Trojerschaft aufs Kreuz gelegt
beschloß er, heimwärts zu entschwinden,
erst unterstützt von frischen Winden.
Doch diese sah man plötzlich wirbeln.
Er landete, wo nur noch Zirbeln
und wilde thrakische Kikonen
in ihrer öden Gegend wohnen...
Herakles-Sage
(von Dr. Trutzhart Irle)
Zeus, der bekanntlich selten treu,
stieg mit Alkmene einst ins Heu
und zeugte, frei von jedem Streß,
mit ihr den kleinen Herakles.
Dann rief er fröhlich: "Bona sera,
ich gehe jetzt zur Burgfrau Hera;
die schlägt mich sicher in die Flucht,
weil sie gefüllt mit Eifersucht...
Alberich, König der Elfen
(von Reinhard Blohm)
Einst ritt ein Edler hoch zu Rosse -
im Taunus, durchs schwarze Gebirge.
Gemahlin, Knappen, gehörten zum Trosse;
viel Goldes Last, dem Pferde schwere Bürde...
Die Argonauten
(von Dr. Trutzhart Irle)
Es war, zur Freude seines Volkos,
der Äson König einst von Jolkos,
der aber außerdem besaß
den bösen Bruder Pelias,
der bald bereits, was niemand glaubte,
dem Äson Reich und Würde raubte...
Drachenfels
(von Reinhard Blohm)
Westerwald, 900 Jahre her mag es wohl sein
nur kurz und tragisch war die Liebe junger Leute:
Griselde und Gernot, daheim am Flusse Rhein.
Der Ritter Gernot liebt Griselde und begehret ihre Hand,
gleich dem Schlagen der Nachtigall,
erklang, so um sie werbend, sein Minnegesang...
Der Trojanische Krieg
(von Dr. Trutzhart Irle)
Schon immer war ein schönes Weib
des Mannes liebster Zeitvertreib,
doch mancher hätte, liebe Sassen,
sie besser, wo sie war, gelassen.
Einst floh die schöne Helena
mit Paris in das Troja ja,
und schon begann das große Chaos,
weil sie doch Frau des Menelaos.
Des Sängers Fluch
(von Ludwig Uhland)
Es stand in alten Zeiten ein Schloß so hoch und hehr,
Weit glänzt' es über die Lande bis an das blaue Meer,
Und rings von duft'gen Gärten ein blütenreicher Kranz,
D'rin sprangen frische Brunnen in Regenbogenglanz.
Die Nymphe und der Frühling
(Reinhard Blohm - Brettin 2004)
Der Winter ist gegangen, leise plätschern Fluss und Bach.
Blumen ihre Köpfe wiegen, kaum vergangen ist die Nacht.
"Süßer Wein, oh' Zechgelage, wie umwölkt ist mein Sinn",
Ein Jüngling dicht am Ufer, spricht es leise vor sich hin.