Das Berufsleben ist ein fester Bestandteil von uns allen. Bereits viele deutsche Dichter haben sich mit diesem Themengebiet schon frühzeitig auseinandergesetzt. Herausgekommen sind wunderschöne Gedichte zum alltäglichen Leben in der Arbeitswelt. In dieser Rubrik finden sie Gedichte und Vorträge über die Berufstätigkeit und der Ausbildung.
Tipp: Ganz unten auf dieser Seite befindet sich eine sehr empfehlenswerte Abschiedsansprache eines Mitarbeiters, der nach 30 Jahren aus einer Firma ausscheidet.
Rastlos vorwärts musst du streben ...
(von Friedrich von Schiller)
Rastlos vorwärts musst du streben,
nie ermüdet stille stehn,
willst du die Vollendung sehn;
musst ins Breite dich entfalten,
soll sich dir die Welt gestalten,
in die Tiefe musst du steigen,
soll sich dir das Wesen zeigen.
Nur Beharrung führt zum Ziel,
nur die Fülle führt zur Klarheit
und im Abgrund wohnt die Wahrheit.
Die Selbstkritik hat viel für sich ...
(von Wilhelm Busch)
Die Selbstkritik hat viel für sich.
Gesetz den Fall, ich tadle mich,
so hab ich erstens den Gewinn,
dass ich so hübsch bescheiden bin;
zum zweiten denken sich die Leut,
der Mann ist lauter Redlichkeit;
auch schnapp ich drittens diesen Bissen
vorweg den andren Kritikküssen;
und viertens hoff ich außerdem
auf widerspruch, der mir genehm.
So kommt es denn zuletzt heraus,
dass ich ein ganz famoses Haus.
Nutze deine jungen Tage ...
(von Johann Wolfgang von Goethe)
Nutze deine jungen Tage,
lerne zeitig, klüger sein.
Auf des Glückes großer Waage
steht die Zunge selten ein.
Du musst steigen oder sinken,
du musst herrschen und gewinnen
oder dienen und verlieren,
leiden oder Triumphieren,
Amboss oder Hammer sein!
Also lautet der Beschluss ...
(von Wilhelm Busch)
Also lautet der Beschluss,
dass der Mensch was lernen muss.
Nicht allein das ABC
bringt den Menschen in die Höh';
nicht allein im Schreiben, Lesen
übt sich ein vernünftig Wesen;
nicht allein in Rechnungssachen
soll der Mensch sich Mühe machen;
sondern auch der Weisheit Lehren
muss man mit Vergnügen hören.
Werde, was du noch nicht bist ...
(Franz Grillparzer)
Werde, was du noch nicht bist,
bleibe, was du jetzt schon bist:
In diesem Bleiben und diesen Werden
liegt alles schöne hier auf Erden.
Mein Sohn, hast du allhier auf Erden ...
(von Wilhelm Busch)
Mein Sohn, hast du allhier auf Erden
dir vorgenommen, was zu werden,
sei nicht zu keck;
und denkst du, sei ein stiller Denker.
Nicht leicht befördert wird der Stänker.
Mit Demut salbe deinen Rücken,
voll Ehrfurcht hast du dich zu bücken,
musst heucheln, schmeicheln, musst dich fügen;
denn selbstverständlich nur durch Lügen
kommst du vom Fleck.
O tu's mit Eifer, tu's geduldig.
bedenk, was du dir selber schuldig.
Das Gönnerherz wird sich erweichen,
und wohlverdient wirst du erreichen
den guten Zweck.
Nie stille steht die Zeit ...
(von Friedrich Rückert)
Nie stille steht die Zeit,
der Augenblick entschwebt
und den du nicht benutzt,
den hast du nicht gelebt.
Und auch du stehst nie still,
der Gleiche bist du nimmer
und wer nicht besser wird,
ist schon geworden schlimmer.
Wer einen Tag der Welt nicht nutzt,
hat ihr geschadet,
weil er versäumt,
wozu ihn Gott mit Kraft begnadet.
Weitere Gedichte zum Beruf:
Dieser Vortrag wird Ihnen gefallen. Es handelt sich um ein Gedicht, dass zum Abschied für die Kollegen in Reimform von der Vortragenden selbst geschrieben wurde. Ich wünsche viel Spaß.
Abschied aus der Firma (eingesendet von Carola Pfreundt)