Die Reise nach Italien
Eines Tages sagte mein Mann zu mir: " Du sollst dieses Jahr auch
mal in Urlaub fahren." Er könnte ja nicht mitkommen,
denn der kleine Wilhelm hat noch keine Ferien. Und deshalb muß
ich alleine fahren. Ich sagte: "Nee, daß kannste
mir doch nicht zumuten, wo ich doch noch nie aus unserem Tal
herausgekommen bin. Du kannst mich doch nicht in der großen
weiten Welt alleine lassen!" Aber er gab keine Ruh. Eines
Tages kam er und hatte noch einen Neckermann-Katalog erwischt.
In einem Düsenflieger wäre noch ein Platz frei nach
Italien. Junge Junge, ich hatte eine Angst, wo man doch dort
oben immer von Kidnäpper und Mädchenhändler hört.
Nach dem Motto - Wie man kommt gegangen, so wird man auch empfangen
- kaufte ich mir erst einmal einen neuen Hut. Anschließend
begab ich mich an das Kofferpacken. Ich dachte, es ginge mir
besser, wenn ich nur eine Pistole mitnehmen könnte. Aber
mein Mann sagte, das darfst Du nicht, das ist verboten. Aber
ich tat mir ganz heimlich ein kleines Kartoffelschälmesser
in die Tasche.
Wie ich nun in Frankfurt auf dem Flugplatz durchleuchtet wurde,
da sagte der Mann: "Sie haben aber einen gefährlichen
Gegenstand in der Tasche." - Was, sagte ich, gefährlicher
Gegenstand, das ist doch nur mein Kartoffelschälmesser.
Das brauche ich, wenn ich auf Reisen bin. Aber all mein Gerede
half nichts, ich mußte mein Messer da lassen. Ich bekam
eine Nummer und wenn ich zurück kommen würde, dann
könnte ich es wieder mitnehmen.
Junge, Junge, wie ich dort im Düsenflieger saß, da hatte
ich eine Angst, ich schaute immer nur geradeaus. Nie nach rechts
und nie nach links. Nur geradeaus. Aber auf einmal da hörte
ich was: "Sehr geehrte Fluggäste, wir überfliegen
soeben die Alpen." Hallo rief ich:" Laßt mich
heraus, ich möchte aussteigen. Sicherlich gibt es hier
ein Flufplatz auf dem ihr Zwischenlanden könnt". Aber
kein Mensch hörte auf mich und schneller als ich dachte,
war ich in Italien.
Ich hatte eine schönes Zimmer, nur der Kaffee morgens schmeckte
wie Wasser. Aber das allerschönste war, vor meinem Zimmer
lag der "Lagomatschore". Da waren sie den ganzen Tag
am schwimmen und surfen. Junge, dachte ich, wenn ich doch nur
schwimmen könnte. Aber ich kann es ja noch lernen. Am anderen
morgen machte ich mich nach Venedig auf, um einen Badeanzug
zu kaufen. Das Fraüleinchen in dem Laden sagte: "Bei
Ihrer Figur würde ich doch einen Bikini tragen." Da
hab ich mir einen gekauft. Danach ging ich erst einmal in ein
Lokal und wollte was essen. Da kam ein Kellner mit einem großen
Tischtuch über dem Arm und fragte mich: "Möchten
Sie Austern, Froschschenkel oder Weinbergschnecken?" Dem
habe ich aber Bescheid gesagt. Ich will was essen, aber kein
Ungeziefer. Da bin ich schnell herausgegangen und habe das Butterbrot
aus meiner Handtasche gegessen.