Lyrik und Poesie
- Trinksprüche -

für jeden Anlass

Trinksprüche - Weinreisen

Weinreisen

Wenn im Herbst die Trauben reifen,
treibt es wieder mich hinaus.
Dann muß ich zum Weinglas greifen,
und es hält mich nicht zu Haus.

Bin ich doch ein Landdurchstreifer,
der so manche Gegend liebt
und dabei mit großem Eifer
nichts, was mundet, von sich schiebt.

Ziehe ich durch die Toscana
fühl´ich schnell mich im Nirwana,
denn dort trinke ich avanti
den Barolo und Chianti.

Bei Bordeaux und im Medoc
wächst manch edler Rebenstock.
Dort genieß´ich a la longue
den Gamay und Sauvignon,
im Burgund aus nächster Näh´
die Chablis und Chardonnay.

Wandern wir an der Loire
ist nur der Sancerre das Wahre.
In der Schweiz ich gerne seh
den Chinon vom Genfer See,
und am schönen Kaiserstuhle
ich mich in Burgundern suhle.

Spanien verlangt pro Wocha
manche Flasche des Rioja
und ansonsten auf Ibera
Jerez, Portwein und Madeira.

Auch an Nahe, Mosel, Ahr
wachsen Reben wunderbar.
Schmeichelnd rieselt durch den Hals
ein Dornfelder aus der Pfalz.

Im Rheingau liebe ich den Riesling,
denn dorten gibt es keinen Fiesling.
Auch dem Rebensaft der Franken
kann Genüsse man verdanken.

Vergnüglich schlotzt man unverwandt
Gutedel im Markgräflerland.
Sogar an Unstruth oder Saale
ich mich in Lethetropfen aale.

Bin ich auf Kreta und Ägina
freut mich der harzige Retsina,
im wunderschönen Wald der Wiener
der Neuburger und der Veltliner.

Und weiter kann man ohnegleichen
weinselig durch die Lande streichen.
Doch bevor die Sterne sinken
will ich auf Euch alle trinken.

(Trutzhart Irle)

 

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