Lyrik und Poesie
Weihnachtsbrauchtum Weihnachtszeit - Weihnachtsstimmung

Weihnachtstraditionen - Ursprünge und Bräuche

Die gute Tat

Das Christkind

Die Kunstfigur des Christkindls (auf Bildern meist mit Engelsflügeln dargestellt) wurde seinerzeits von Martin Luther erfunden, der damit sein Vorhaben, den heiligen Nikolaus abschaffen zu wollen, untermauerte. So wurde allgemein das Christkindl zum Gabenbringer für die Kinder.

Es bringt die Geschenke heimlich in der Dämmerung des 24. Dezembers und wenn man genau hinhört, kann man sein silbernes Glöckchen läuten hören. Dieses Zeichen besagt, dass das Christkind da war und die Kerzen am Weihnachtsbaum angezündet hat.

In den Evangelischen Kreisen wurde das Christkindl meist durch den Weihnachtsmann ersetzt. In katholischen Familien ist das Christkindl dagegen als Geschenkebringer auch Heute noch ein Muss und nicht mehr wegzudenken.


Der Weihnachtsmann

Martin Luther schaffte um 1535 die Kinderbescherung durch den Heiligen Nikolaus ab, welcher bis dahin Geschenkebringer zu Weihnachten war.

Seit dem erhielten die Kinder ihre Geschenke durch das "Christkind" - Das Christkind eroberte zunächst das evangelische Deutschland bevor es sich nach Bayern und auch ins Rheinland ausbreitete.

Der Weihnachtsmann tauchte als Wort das erste mal im 18 Jahrhundert auf. Bis dahin hatte weiterhin das Christkindl die Gaben gebracht , so wie es auch heute noch in vielen Regionen üblich ist.

In vielen Orten wurde nach und nach das Christkind durch den Weihnachtsmann ersetzt und der Weihnachtsmann ist weiter auf dem Vormarsch in seiner Verbreitung.

Grossen Anteil an der weiten Verbreitung des Weihnachtsmannes hat Heinrich Hoffmann von Fallersleben der das dazu passende Lied Morgen kommt der Weihnachtsmann, im Jahre 1835 geschrieben hat.

Die typisch rote Kleidung mit dem weissen Pelzbesatz bekam der Weihnachtsmann 1932 durch eine grosse Werbeaktion von Coca Cola.
Seit diesem außerordentlichen Werbefeldzug ist der Weihnachtsmann mit seinem roten Mantel und dem weissen Pelzkragen zum Standart geworden.


Der Nikolaus

Seit 1555 ist Nikolaus als Gabenbringer der Kinder belegt. Der evangelische Theologe Kirchmeyer schrieb: "Vor dem St. Nikolaustag legen Mütter für ihre Kinder Geschenke und eine Rute bereit. Die Kinder freuten sich darauf und legten ihre Kerbhölzer in die sie ihre guten Taten einkerbten für Nikolaus bereit, sowie Futter für sein Reittier!"

Nikolaus beschenkte damals mit Nüssen, Kletzenbrot und Dörrobst, aber auch Bekleidung oder andere nützliche Dinge des täglichen Gebrauches. Auf diesen Tag haben sich die Kinder schon lange gefreut. Gestern wurden die blank geputzten Schuhe und Stiefel vor die Tür oder vors Fenster gestellt und Sankt Nikolaus hat ihre Hoffnungen nicht enttäuscht. Die "Lederbehälter" hat er mit kleinen Geschenken und Süßigkeiten gefüllt.

Legende und Fakten sind bei dem Freund der Kinder und Armen nicht mehr zu trennen. Maßgeblich ist eine nicht 100%ige Bestätigung von Geschichten und Wundern; Nikolaus achtete und half Menschen, die sich in Not und Bedrängnis befunden haben. Wegen seiner menschlichen Größe haben sich die Weihnachtsbräuche an seine Person gekoppelt und entwickelt.

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Der Adventskranz

Es gibt verschiedene Deutungen der Symbolik des Adventskranzes. Die ursprüngliche Symbolik ist die Zunahme des Lichtes als Ausdruck der steigenden Erwartung auf die Geburt von Jesus Christus hin, der im christlichen Glauben als "Licht der Welt" bezeichnet wird.
Hinzu sind verschiedene Deutungen getreten, die sich auf die Kreisform, die Symbolik des Kranzes, das Tannengrün im Winter sowie die verwendeten Farben der Kerzen oder auch der Schleifen beziehen.
So wird er gern auf den Erdkreis und die vier Himmelsrichtungen gedeutet. Der Kreis symbolisiert auch die mit der Auferstehung gegebene Ewigkeit des Lebens, das Grün das Leben an sich und die Kerzen das kommende Licht, das in der Weihnachtsnacht die Welt erleuchtet.
Das katholische Benediktionale enthält eine Segnung des Adventskranzes. Früher war es in katholischen Gegenden üblich, 3 violette und eine rosa gefärbte Kerze, die am 3. Adventsonntag, dem sogenannten Freudensonntag (Gaudete, vgl. Lätare) entzündet wurde, zu benutzen. Die Farbsymbolik richtet sich nach den liturgischen (priesterlichen Gewand-)Farben: Den Advent prägt das Violett; am 3. Adventsonntag kann der Priester auch Rosa als Farbe der Vorfreude tragen.
Manchmal wird der Adventkranz mit Kerzen in den vier Farben violett, rot, gelb und weiß geschmückt, die in dieser Reihenfolge entzündet werden.
Auch das protestantische Land Norwegen kennt die Tradition, die Kerzen nach der liturgische Farben zu wählen. Das sind nach der Tradition der lutherischen Norwegischen Kirche vier violette Kerzen. In Schweden gibt es die Tradition, dass die erste Kerze weiß ist und die anderen drei violett. Das Weiß steht für die Paradiesfarbe.
Es gibt die Tradition, dass der Adventskranz gegen den Uhrzeigersinn entzündet wird. Das Anzünden der gegenüberliegenden Kerze am zweiten Advent wird in dieser Tradition als falsch betrachtet.

Der Weihnachtsbaum / Christbaum

Bereits im Mittelalter war es üblich, zu Festlichkeiten ganze Bäume zu schmücken. Den Überlieferungen zu Folge wurde der erste Weihnachtsbaum im Jahr 1419 von der Freiburger Bäckerschaft aufgestellt, festlich geschmückt mit Nüssen und Früchten. Naschen durften die Kinder allerdings erst an Neujahr, wo der Christbaum abgeschüttelt wurde.

Gegen Ende des 16. Jahrhunderts war es im Elsass Brauch, im Wohnzimmer zu den Weihnachtsfeierlichkeiten einen Baum aufzustellen und ihn mit Süßigkeiten, Nüssen und Äpfel zu schmücken.

Ein urkundlicher Beleg aus dem Jahr 1539 zeigt einen Weihnachtsbaum aufgestellt im Straßburger Münster.

1730 erhielten die Christbäume ihre ersten Kerzen.

Die katholische Kirche war jedoch in früheren Jahren stets gegen Weihnachtsbäume, sie sah in den Weihnachtskrippen ein genügend aussagekräftiges Symbol für das Weihnachtsfest.
Zum dem gehörten früher der Kirche große Waldgebiete, diese plünderte das Volk den Wald auf der Suche nach Christbäumen.

Die ersten mund geblasenen Christbaumkugeln kamen erst 1830 auf den Markt, vorerst nur für die gehobene Gesellschaft. Im Laufe der Zeit gab es immer schönere und buntere Christbaumkugeln und wurden somit auch beim gewöhnlichen Volk beliebt.

Lametta kam im Jahr 1878 hinzu, eingeführt in Nürnberg.
Lametta soll die Tradition nach der Optik von glitzernden Eiszapfen symbolisieren.

In Berlin wurde der erste Weihnachtsbaum im Jahr 1785 aufgestellt.

Der erste Weihnachtsbaum in Wien wurde im Jahr 1816 von Henriette von Nassau-Weiburg (Gattin des Erzherzog Karls) aufgestellt.

Auswanderer des 18. Jahrhunderts nahmen den Brauch mit in die USA. Der erste Weihnachtsbaum im "Weißen Haus" wurde 1891 aufgestellt.


Die Weihnachtskrippe

Seit dem 17. Jahrhundert verbreitete sich der Brauch, Weihnachtskrippen aufzustellen. Je mehr sich die Krippe in den Privathäusern verbreitete , desto volkstümlicher wurde sie.
Während in der Blütezeit der Krippe im 18. Jahrhundert in Italien die Hauskrippen der höfischen und adeligen Kreise oft überdimensionale Formen annahmen (prunkvolle Palastkrippen) blieb die Ausgestaltung der Hauskrippe eher schlicht und beschaulich und das heilige Geschehen der Mittelpunkt der Darstellung.
Im 18. Jahrhundert waren Papierkrippen verhältnismäßig stark verbreitet. Da die Figuren vielfach auf dünnes Papier gemalt waren, verbogen sie sich leicht und erzeugten keinen schönen Eindruck. Die Künstler malten daher später die Gestalten auf Bretter und schnitten sie aus. Die bekleideten Wachsgestalten und die papierenen Statuen wurden nach und nach von geschnitzten Figuren abgelöst.
Jung und alt befaßte sich mit der Weihnachtskrippe. Mit unbekümmerter Phantasie verlegte das Volk die Geburt Christi in seine Heimat und in seine Zeit, stellte in der Krippe sein eigenes Leben dar und vermischte Einheimisches mit Orientalischem. Da gab es Bauern und Bürger, treuherzige Hirten und Jäger sowie Frauen in abendländischen Trachten, Ruinen und Häuser in bodenständigem Stil. Der Hintergrund zeigte meist eine heimatliche Landschaft. Die Heiligengestalten, besonders die Heilige Familie, waren stets orientalisch gekleidet. In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts drang die orientalische Krippe immer mehr in den Vordergrund.
Auch bei uns verlegte das Volk die Geburt Christi in seine Heimat und in seine Zeit. Man stellte in der Krippe das eigene Leben dar und vermischte Einheimisches mit Orientalischem. Da gab es Bauern und Bürger, treuherzige Hirten und Jäger sowie Frauen in abendländischen Trachten. Es gab Ruinen und Häuser in bodenständigem Stil. Der Hintergrund zeigte meist eine heimatliche Landschaft.
Die Heiligengestalten, besonders die Heilige Familie, waren stets orientalisch gekleidet.